Geburtsgeschichten

Geburtsgeschichten

Hier findet ihr wunderschöne, kraftvolle und heilsame Geburtsgeschichten. Diese dürfen euch Mut bringen für eure selbststärkende Geburt und auch zeigen was für ein heiliger Raum unter der Geburt entstehen kann. Alle Geburten sind etwas einzigartiges und wundersam auf ihre ureigene Weise. Die lieben Mütter, die mir hier ihre Geschichten geschickt haben, um sie zu veröffentlichen sprechen aus ihrer Wahrheit und Erfahrung oder es ist ein Bericht aus Sicht der Doula, Hebamme oder die des Vaters.

Viel Spass beim Lesen:

Vom Urvertrauen getragen

Ich habe mich dazu entschieden meine Geschichte offen und ehrlich mit euch zu teilen, da es mir sehr am Herzen liegt mehr Frauen zu ermutigen, es sich zu erlauben eine intuitive und selbstbestimmte Geburt zu erleben, ganz von ihrem Urvertrauen getragen. Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, war für mich sofort klar, dass ich unser Baby zu Hause gebären möchte, das wohl natürlichste einer Frau= ein neues Leben gebären und „Kranken“Haus, das passt doch einfach nicht zusammen. Ohne lange weiter zu überlegen habe ich mir sofort eine Hausgeburtshebamme gesucht und in meiner Resonanz auch sofort eine genauso wunderbare gefunden. Eine tiefe weise stimme in mir hat immer wieder gesagt, dass dies eine Riesen-Chance für mich ist meine Urkraft zu stärken und zu leben und so wurde es immer mehr eine tiefe Überzeugung diesen Weg zu gehen, ohne dass mich meine Zweifel und Ängste umstimmen konnten. Und dann kamen all die Geschichten von Frauen, die schon geboren haben und es ist mir dabei immer wieder aufgefallen, dass die Erzählungen derer Frauen, die im Krankenhaus geboren haben, fast immer sehr negativ behaftet waren was, wenn man schwanger ist, für mich selber keine gute Unterstützung war zu hören, da es in der Sensibilität in der man ist, sehr unsicher macht und das nicht wirklich positiv förderlich ist, aber in unserer Gesellschaft leider heutzutage der Normalfall, Angst vor der Geburt. Das wohl schönste, was es gibt und dann hat man Angst davor?  Aber bei all der Übergriffigkeit, die Frauen heutzutage in Krankenhäusern erleben, kein Wunder. Ich wusste, es kann auch anders gehen, also habe ich mich darauf vorbereitet meinem Körper und Baby die beste Unterstützung zu sein. Ein konsequentes täglich 30 min pränatales Workout ein Mix aus Pilates, Hit-Workout und Yoga sowie viel laufen, Fahrrad fahren und in der Erde rumbuddeln haben mich körperlich bis zur Geburt stark gehalten, mental habe ich mich mit Atemübungen und mit vielen tief bewegenden Hausgeburt Videos von anderen Frauen gestärkt. Am Ende wurde ich nochmal richtig auf dem Prüfstand gestellt, denn unser Louis kam erst am 42 + 0, das heißt, am letzten noch möglichen Hausgeburtstag mit Hebamme. Die tage zuvor musste ich mir nochmal viele zweifle von außen anhören, ob ich das wirklich machen will, wo er doch jetzt schon viel zu Lange auf sich warten lässt, wohl schon zu groß und schwer ist um zu Hause u gebären, zu gefährlich blablablaaaaa. Natürlich waren da auch Ängste, aber ich habe ihm ja gespürt und mich einfach immer wieder fürs Vertrauen entschieden. So kam es das am Abend vor seiner Geburt es ganz einfach losging, wir haben es erst gar nicht so realisiert und nachdem Micha dann mal die Abstände der Wehen aufgeschrieben hatte, war klar ich bin voll dabei. Also haben wir es uns richtig schön gemütlich gemacht, ich die ersten Stunden auf meinen Geburtsball, immer schön das Becken und die Wellen gekreist , der Vater des Kindes hat uns dabei schönste Musik gespielt und die Stunden verflogen nur so dahin mit den Wehen, die ich von Anfang an gut wegatmen konnte, ich habe mich einfach voll drin fallen lassen, mir immer wieder gesagt, einfach loslassen, durchlassen und dann kam auch schon wieder die nächste pause. Die Hebamme meinte sie kommt, sobald mein Muttermund 2 Finger breit offen ist, allerdings habe ich diesen falsch ertastet und dachte nach Stunden, das mein Muttermund immer noch kaum offen war, die Wellen wurden aber immer intensiver und in dem Moment als ich intuitiv entschied und M. sagte, er soll der Hebamme Bescheid sagen, dass sie jetzt kommen soll ertastete ich nochmal in mir und auf einmal konnte ich seinen Kopf spüren und wusste ich bin ja doch schon voll offen, ooopppsss so schnell kann es gehen. Ich wusste die Hebamme wird erst in frühstens 1 Stunde hier sein und ich wusste auch, dass ich sie unbedingt für die Geburt da haben wollte, mit dieser Überzeugung und einer tiefen mich schützenden Ruhe bin ich dann in die Wanne und konnte es da drin sehr gut halten, die Wellen wurden immer intensiver und ich bin in immer tiefere Trance zustände gefallen, habe einfach alles zugelassen. M. in seiner Ruhe und Gelassenheit , in der ganzen Zeit ,hat so perfekt den Raum gehalten und es war einfach nur so harmonisch, ruhig und gelassen und einfach tief heilsam auf allen ebenen, meine Hebamme kam und brachte die gleiche Gelassenheit mit, hat mich gesehen und nur gesagt, „du machst das schon, einfach genau weiter so“ 😉 nachdem ich sie gefragt habe, ob wir nicht mal die Herztöne checken sollten, bekam ich einen direkten Tritt vom Baby und die Hebamme sagte nur mit grinsenden Gesicht, das können wir uns wohl sparen oder 😉 ich merkte das es mir nicht möglich war, ihn in der Wanne zu gebären, es war zu ungemütlich, also entschied ich mich herauszukommen für das große Finale. Kaum dort angekommen, ist dann direkt vor der Wanne meine Fruchtblase geplatzt und dann spürte ich, JETZT KOMMT ER,
dann ging alles so schnell, so im Fluss, in die Presswehen geatmet und alles rausgelassen, M.hat mich gehalten, und 3 Presswellen später ist unser Louis auf dem roten Teppich vor unserer Wanne in die Arme unserer Hebamme gerutscht und war einfach da. Ja das Wort EINFACH beschreibt es sehr gut, denn genauso hat es sich angefühlt, intensiv und doch einfach , in Ruhe , intuitiv und selbstbestimmt war es dann doch ganz einfach und unkompliziert, genauso wie ich es mir, vorgestellt habe, habe ich es manifestiert, aus Überzeugung, eine so tief transformierende Erfahrung machen zu dürfen, für die ich für immer dankbar bin und ich mir sehr wünsche das wieder viel mehr Frauen sich für diesen ganz einfachen und natürlichen Weg entscheiden, an sich zu glauben, ohne sich von außen negativ beeinflussen zu lassen. YES WE CAN. You got the Power!!!! 

In Liebe für dich !

Wassergeburt – ein Geburtsbericht aus der Sicht einer Doula

Wassergeburt – ein Geburtsbericht aus der Sicht einer Doula

Die Wehen sind schon losgegangen, noch unregelmäßig, sonst keine Anzeichen für den Geburtsbeginn. Wir verbleiben so, dass sie sich meldet, sobald die Wellen regelmäßiger werden. Es ist ihr 3. Kind und wir haben uns vor 5 Monaten bei unserer Zahnärztin kennengelernt. Ich erzählte ihr, von selbstbestimmtes, entspanntes gebären und sie wollte unbedingt mehr davon erfahren.
Samstag schreiben und telefonieren wir eine Stunde und ich erfahre, dass sie am liebsten eine Wassergeburt haben möchte und dass sie Lust hat, verschiedene Geburtspositionen ausprobieren . Sie wird mich anrufen, sobald sie das Gefühl hat, ins Krankenhaus fahren zu müssen. So meldet sie sich um kurz vor zehn, dass sie ihre Kinder untergebracht hat und sich auf den Weg macht, was ich auch sofort tue. Vor dem Kreißsaal treffe ich ihren Mann, der mich zu ihr bringt. Sie ist gerade dabei, eine Welle zu veratmen, die mittlerweile schon alle zwei bis drei Minuten kommen. Ihr Mann ist froh, dass ich da bin und verlässt schnell wieder das Zimmer.
Ich wasche mir die Hände und öle sie mit Arnicaöl ein, damit sie schnell warm werden und ich der Gebärenden den Rücken halten kann. Sie meint, die Hebamme hatte eben noch leicht massiert und Berührung würde ihr guttun. Also stehe ich jetzt hinter ihr und streiche immer wieder über ihr Kreuz das Steißbein runter und zeige so dem kleinen Wesen den Weg. 
 Wir unterhalten uns zwischen den Pausen kurz über den Namen des Kindes. Ich sage, wenn sie den schon weiß, kann sie das Kind ruhig beim Namen nennen und rufen. So weiß es, dass es willkommen und auf dem richtigen Weg ist. 
Die Wehen werden stärker und sie will es mal im Vierfüßlerstand probieren, und ich bitte die Hebamme um eine Matte und Tücher. Diese war kurz erstaunt, weil sie soeben das Badewasser eingelassen hatte für eine Wassergeburt und sich die Gebärende nun umentschieden hat. Aber es ist durchaus richtig, alle Stellungen zu probieren, um herauszufinden, was sich am besten anfühlt. Deshalb bringt sie schnell eine Matte und auch einen Gebärhocker mit. Zwei Wellen später erkenne ich, dass sie noch nicht loslassen mag und ich sage, dass es auch gut tun könne, das Becken zu kreisen und sie schwingt ihre Hüften und singt dabei Kinderlieder. Zwei weitere Wellen später meint sie, alles drücke so nach unten, sie sei aber nicht entspannt im Becken. Ich frage sie, ob sie doch mal ins Wasser möchte, da sie sich doch eine Wassergeburt gewünscht hatte und die Hebamme und ich nahmen ihr die Angst, das sie zu sehr entspanne und die Wellen weggehen würden oder sie nicht mehr aus der Badewanne kommen könnte. Wir beruhigen sie, sagen wir sind ja beide da für sie. So kann sie sich sicher und geborgen im Wasser fühlen. 
Da sie sich jetzt völlig öffnen kann, ist sie nun bereit für die Austreibungsphase, die sie gut mit Tönen begleitet. Eine kleine Hürde hat das kleine Wesen noch, die Fruchtblase ist noch intakt.
Und das CTG-Gerät spielt plötzlich nicht mit und geht immer wieder aus. Die Hebamme wird nun doch ein klein wenig nervös, doch ich bleibe völlig entspannt, weil es bei Hausgeburten ja auch kein CTG gibt und ich völliges Vertrauen in meine Gebärende habe.
Auch will die Hebamme, wenn es nicht schnell weitergeht, die Fruchtblase punktieren, doch das Kind im Bauch spürt den Trubel und macht auch heftige Bewegungen und bringt so die Fruchtblase zum Platzen. Es schießt unmittelbar eine große Menge Fruchtwasser ins Badewasser. Und da ist sie, die Kraft der Natur, es alleine zu schaffen!
Bereits eine Welle später kommt das Köpfchen mit vielen schwarzen Haaren. Und dann ist Stille. Die Hebamme tastet sachte den Bauch ab. Ich schaue die werdende Mama an und fühle, dass sie noch ein Moment braucht, um völlig loszulassen, sie sieht sehr verbissen aus und ich weiß, der Muttermund kann nur völlig entspannt sein, wenn auch der Mund geöffnet ist.
Ich erinnere sie daran, ihren Mund zu öffnen und Jaaaa zu sagen. Sie tut es und in diesem Moment flutscht das Kind heraus. Die Hebamme wickelt es aus der Nabelschnur und legt es auf die Brust der staunenden Mutter.
Ich staune auch und genieße diesen Moment des Wunders. Es ist ein Junge, ich reibe seine Händchen, bis er atmet und ein Lebenslaut von sich gibt, wie ein zarter Begrüßungsschrei.
In diesem Moment dürfen die Hebamme und die Ärztin das Zimmer nicht verlassen, aber ich weiß um diese wertvollen Minuten des Kennenlernens und will auch den Vater diese wundervolle Zeit erfahren lassen, deshalb hole ich ihn schnell rein. 
Überall im Wasser schwimmt noch Käseschmiere des Kindes, auch das Kind ist noch gut geschützt damit.
 Ich sage, es ist die beste Creme, die es gibt, und wir cremen unsere Gesichter damit ein. 
 Als die Plazenta noch geboren werden muss, verlässt er schnell wieder den Raum um, wie er sagt, die freudige Nachricht schnell zu verkünden. 
So bleib ich weiter bei der frischen Mutter und halte ihren Fuß beim Nähen, da wieder ihre alte Dammnarbe eingerissen war und halte auch die kleinen Händchen beim Messen des Kindes.
Ich war da, solange ich gebraucht wurde.